Hopfentee als pflanzliches Schlafmittel
Hopfen gilt als bewährtes Hausmittel für besseren Schlaf. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles wichtige zur Wirksamkeit, Anwendung & weiterne Tipps für gesunde Nachtruhe.
Neben der Verwendung für Bier hat Hopfen auch eine heilende Wirkung. Als pflanzliches Schlafmittel wirkt Hopfentee positiv bei Schlafstörungen.
Im Jahr 2007 wurde die aus Mitteleuropa stammende Staude aufgrund ihrer Heilwirkung zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Hopfentee als Hilfsmittel für einen erholsamen Schlaf anwenden.
Inhaltsverzeichnis
- Wie wirkt Hopfentee eigentlich?
- Hopfentee als pflanzliches Schlafmittel
- Wie wird Hopfentee angewendet?
- Welche Produkte aus Hopfen eignen sich bei Schlafstörungen?
- Kann ich Hopfen selbst anbauen?
- Weitere Verwendungsmöglichkeiten der Hopfenpflanze
- Praktische Tipps für einen erholsamen Schlaf
Wie wirkt Hopfentee eigentlich?
Dass Hopfen unglaublich wirkungsvoll ist, ist unumstritten. Die Kombination der wirkungsvollen Inhaltsstoffe verleiht dem Hopfen bzw. dem Hopfentee eine starke Heilkraft.
Hopfentee ist besonders wirkungsvoll bei:
- leichten Schafstörungen
- nervösen Zuständen
- Angststörungen oder Durchschlafproblemen
Besonders in Verbindung mit ähnlich starken pflanzlichen Heilmitteln, wie Baldrian, Melisse oder Passionsblume, sorgt der Hopfen für seine schlaffördernde Wirkung.
Studien rund um die Wirksamkeit des Hopfens
Über die Wirksamkeit des Hopfens als natürliches pflanzliches Schlafmittel konnte ich keine Studien finden.
Allerdings hat sich eine wissenschaftliche Arbit mit der Wirksamkeit eines Baldrian-Hopfen-Extrakts befasst.
Die in der Schweiz durchgeführte Studie mit rund 30 Patienten ergab, dass die abendliche Einnahme von zwei Tabletten mit insgesamt 500 mg Baldrian-Extrakt und 120 mg Hopfenextrakt bereits nach zwei Wochen zu schnelleren Einschlafzeiten und erhöhter Schlafqualität führen.
Weiterführende Informationen über diese Studie finden Sie hier.
Hopfentee als pflanzliches Schlafmittel
Schlafprobleme sind meist vorübergehender Natur. Allerdings kann ein wenig Unterstützung aus der Apotheke der Natur nicht schaden, um den Schlafrhythmus wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Schließlich sind eine gute Schlafqualität und eine ausreichende Schlafdauer die Grundlage für die Leistungsfähigkeit unseres Körpers.
Um leichten oder gelegentlichen Schlafstörungen entgegenzuwirken, müssen es nicht immer Medikamente sein, denn die Natur hält durchaus das ein oder andere wirkungsvolle Mittel für Sie bereit.
Eine Möglichkeit, die Heilkraft des Hopfens für einen besseren Schlaf zu nutzen, ist die Verwendung des Hopfentees.
Infobox: Pflanzliche Schlafmittel wirken in der Regel nicht von heute auf morgen, sodass Sie merkliche Verbesserung der Schlafqualität erst nach 2-4 Wochen regelmäßiger Anwendung spüren.
Wie wird Hopfentee angewendet?
Hopfentee gibt es in seiner reinen Form und als Kombination mehrerer Arzneipflanzen, wie Baldrian, Melisse oder Passionsblume.
Die Kombination des Hopfens mit anderen Pflanzen hat zwei gute Gründe:
- In seiner reinen Form schmeckt Hopfentee leicht bitter
- Die Kombination der Pflanzen erhöht die Wirksamkeit des Tees
Hopfentee in seiner reinen Form & in hoher Qualität erhalten Sie beispielsweise hier .
Es gibt auch spezielle Schlaftees aus Hopfen und verschiedenen anderen Heilkräutern, z.B. diese Schlafkur von sleepful .
Tipp: Um die Wirkung des Hopfentees voll auszuschöpfen, empfiehlt sich die Einnahme ungefähr eine Stunde vor dem Schlafengehen.
Die Zubereitung des Schlaftees ist sehr einfach:
- Einen Beutel Hopfentee oder 1 TL Hopfenblüten/Hopfenzapfen mit 200 ml kochendem Wasser übergießen.
- 10 Minuten ziehen lassen und anschließend genießen, wahlweise mit einem Teelöffel Honig süßen.
Vorteile von Hopfentee als natürliches Schlafmittel
Viele chemische Schlafmittel haben einen unschönen Nebeneffekt, der Sie am nächsten Morgen völlig gerädert aus dem Bett steigen lässt.
Hopfentee als natürliches Schlafmittel ist hier eine Alternative ohne diese Nebeneffekte.
Vielmehr kann Ihnen Hopfentee bei mehrwöchiger Anwendung viele Vorteile bieten:
- Sie schlafen einfacher ein
- Sie schlafen besser durch
- Sie stehen morgens fit und ausgeschlafen auf
Mögliche Nebenwirkungen von Hopfentee
Der Hopfentee verursacht in der Regel keine Nebenwirkungen. Allerdings sind im Hopfen Flavonoide enthalten, die die Hormonproduktion verändern können.
Die Einnahme von Hopfen kann theoretisch die Entwicklung der Brust beeinflussen, allerdings reichen die geringen Dosen, die im Hopfentee enthalten sind, dazu nicht aus.
Es kann vorkommen, dass einige Menschen allergisch auf Hopfen reagieren. Dann sollte die Einnahme des Hopfentees natürlich abgebrochen werden.
Auch bei chronischen Schlafstörungen sollten Sie lieber das Gespräch mit einem Arzt suchen, anstatt diese selbst zu behandeln.
Welche Produkte aus Hopfen eignen sich bei Schlafstörungen?
Hopfen lässt sich in vielen verschiedenen Formen nutzen und dementsprechend auch in verschiedenen Formen kaufen. Die bekannteste Pflanzenarznei aus Hopfen ist der Hopfentee.
Überwachen Sie Ihre Schlafgewohnheiten genau, um wirkungsvolle Gegenmaßnahmen ergreifen zu können - z.B. mit verschiedenen Schlafhilfen aus Hopfen.
Neben dem Hopfentee können Sie Hopfen auch in folgender Form einnehmen:
- zerstoßen als Pulver in Kapselform
- als wirkungsstarker Extrakt in Tablettenform
- Drageeform oder Kapseln
Vorteile von Dragees oder Kapseln mit Hopfenextrakt
Der Geschmack des Hopfentees ist nicht jedermanns Sache.
- Eine Alternative zum Hopfentee ist die Einnahme des Hopfenextrakts als Dragees oder Kapseln.
- Diese Produkte finden Sie in jedem gut sortierten Reformhaus oder online.
Nicht immer enthalten schlaffördernde Pflanzenarzneien ausschließlich Hopfen.
Bei Ihrer Recherche werden Sie daher sicher auch einige Produkte finden, die viele Wirkstoffe kombinieren.
Eine Alternative: Das Hopfenkissen
Um die Schlafqualität zu steigern und das Einschlafen zu erleichtern, eigenen sich auch Hopfenkissen.
Die Kissen sind mit Hopfenzapfen aufgefüllt. Die ätherischen Öle des Hopfens werden dann nachts beim Einatmen vom Körper aufgenommen.
Die kuschelige Einschlafhilfe kann 4-6 Wochen genutzt werden. Anschließend sollten die Hopfenzapfen setzten ausgetauscht werden.
Kann ich Hopfen selbst anbauen?
Der echte Hopfen gehört zu den Cannabaceeae (Hanfgewächsen) und kann unbedenklich im eigenen Garten angepflanzt werden.
Am besten gedeiht Hopfen an einem sonnigen Ort. Außerdem sollten Sie auf einen nährstoffreichen Boden achten.
Dazu eigenen sich z.B. Töpfe mit gedüngtem Substrat oder nährstoffreichem Boden. Die Pflanze bildet unterirdische Rhizome (Triebe) im Boden, aus welchen jährlich neue Triebe hervorgehen.
Infobox: Für den Hopfentee werden vor allem die Zapfen des Hopfens verwendet. Diese Zapfen wachsen an den weiblichen Pflanzen, an den männlichen Pflanzen wachsen wesentlich kleinere Zapfen.
Der in Deutschland angebaute Hopfen wird übrigens zu 95% für die Produktion des bekannten Hopfengetränks – dem Bier - verwendet und rund 80% des in Deutschland produzierten Hopfens stammt aus Bayern.
Der Anbau der Hopfenpflanze
Die Hopfenpflanze hat einen Tageszuwachs von bis zu 10 cm.
Um optimal zu gedeihen, benötigt der Hopfen einen stets feuchten Boden (keine Staunässe) und viele Nährstoffe. Beachten Sie einfach folgende Tipps beim Anbau:
- Die Pflanze im Topf ab Frühsommer bis zur Blüte wöchentlich düngen
- Die Pflanze täglich ausreichend wässern
- Staunässe verhindern
Die Pflege der Hopfenpflanze
Die Hopfenpflanze kann zwischen vier und acht Metern hoch werden. Mit einer Kletterhilfe unterstützen Sie zudem das Wachstum des Hopfens. Denn die jungen Triebe halten sich mit Hilfe ihrer Kletterhaare an der Kletterhilfe fest.
Der Hopfen ist ein Rechtswinder, falls Sie Ihrer Hopfenpflanze beim Klettern helfen möchten, sollten Sie sie locker im Uhrzeigersinn um die Kletterhilfe binden.
Tipp: Um den Ertrag zu steigern, binden Sie am besten vier Reben pro Pflanze hoch und schneiden alle weiteren Triebe heraus. Dies steigert den Ertrag an Zapfen.
Zum Winterbeginn sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab und müssen nicht zurückgeschnitten werden. Im nächsten Jahr treiben dann neue jungen Triebe – übrigens auch nach längeren Frostperioden.
Blattläuse richtig bekämpfen
Falls die Hopfenpflanzen von Blattläusen betroffen sind, empfehlen wir Ihnen, die unangenehmen Schädlinge nicht mit chemischen Mitteln zu bekämpfen.
Schließlich wollen Sie die verschiedenen Pflanzenteile (Blätter und Zapfen) noch zur Zubereitung des Tees verwenden. Chemische Rückstände auf der Pflanze schaden dann eher Ihrer Gesundheit.
Tipp: Blattläuse und andere Schädlinge bekämpfen Sie am besten, indem Sie die Pflanze mit Brennnessel-Jauche abgießen. Brennnessel-Jauche hinterlässt keine gesundheitsschädlichen Rückstände.
Die Ernte des Hopfens
Die Ernte des Hopfens steht Ende August oder im September an. Erntereifer Hopfen erkennen Sie an folgenden Merkmalen:
- am aromatischen Duft der Pflanze.
- beim probeweisen Öffnen einer Frucht sollte das gelbe Pulver (Lupulin) zu erkennen sein.
Ernten Sie Hopfen am besten an einem möglichst trockenen Tag. Schneiden Sie die Dolden/Zapfen des Hopfens vorsichtig ab und trocknen Sie sie in der Sonne oder im Ofen. Die getrockneten Pflanzenteile können Sie einfrieren oder luftdicht verschlossen aufbewahren.
Für einen frischen Hopfentee können Sie selbstverständlich die frisch geernteten Zapfen verwenden.
Die verschiedenen Geschmacksnoten des Hopfens
Hopfen gibt es mit vielen verschiedenen Geschmacksnoten. Welche Sorte Ihnen am besten schmeckt, müssen Sie natürlich selbst herausfinden. Wählen können Sie zwischen:
- Bitterhopfen-Sorten
- Aromahopfen-Sorten
- Sondersorten
Weitere Verwendungsmöglichkeiten der Hopfenpflanze
Wenig bekannt ist die Verwendung der jungen Sprossen des Hopfens, die im Frühjahr austreiben.
Die Hopfensprossen sind ein schmackhaftes Frühlingsgemüse mit würzig-nussiger Note.
Die Sprossen werden ähnlich wie Spargel verarbeitet und eignen sich dazu, eine delikate Hopfensuppe, Hopfensalat oder Hopfengemüse zuzubereiten.
Praktische Tipps für einen erholsamen Schlaf
Wenn es Ihnen schwerfällt, abends einzuschlafen und Sie sich einen erholsameren Schlaf wünschen, dann beachten Sie folgende Tipps:
- Verwenden Sie vor dem Einschlafen Hopfentee. Er ist eine großartige Möglichkeit, um dem Körper abends beim Einschlafen zu helfen.
- Erlernen Sie Entspannungstechniken, die Sie tagsüber einsetzten können und Ihren Schlafproblemen abends entgegenwirken.
- Führen Sie ein Schlaftagebuch. Dort können Sie über mehrere Wochen Ihren Schlafrhythmus, Schlafbeschwerden und mögliche Ursachen dafür festhalten und anschließend auswerten.
- Achten Sie darauf, am späten Nachmittag keinen Kaffee mehr zu trinken.
- Schauen Sie nicht bis direkt vor dem Schlafengehen fern, sondern schalten Sie das Fernsehprogramm rechtzeitig aus und gönnen Sie sich Zeit, zu entspannen.
- Oft hält uns auch das noch schwer im Magen liegende Abendessen vom Einschlafen ab.
- Genießen Sie stattdessen einen Hopfentee oder bereiten Sie Hopfenzapfen als leichten Salat zu und entspannen Sie beim Lesen eines unterhaltsamen Buches.
Tipp: Hier geht’s zu den besten Einschlafhilfen.