Milbenbisse richtig erkennen & behandeln
Wie Sie Milbenbisse bei Menschen erkennen(mit Bildern), wie die Behandlung verläuft sowie nützliche Hausmittel, um die Symptome wie den Juckreiz zu lindern.
Gerötete Haut, Juckreiz und das Bedürfnis, ständig an der Haut zu kratzen. Diese Symptome können durch Milbenbisse ausgelöst werden.
In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Wie gefährlich Milbenbisse wirklich sind.
- Wie Sie Milbenbisse auf der Haut richtig erkennen.
- Wann Sie zum Arzt sollten.
- Welche Hausmittel eine schnelle Linderung schaffen.
Zuerst aber eine Entwarnung: Milbenbisse sind nur in seltenen Fällen wirklich gefährlich. Die meisten Milben beißen und fallen danach von der Haut ab. Die Bisse jucken zwar oder röten sich, heilen im Normalfall aber von selbst.
Bedenklich ist es, wenn die Milben ihre Larveneier in die Haut einnisten. Das führt zu kleinen Gräben auf der Haut, ist hoch ansteckend und ist als Krätze bekannt. Die Bisse der Krätzmilben lösen diese Krankheit aus.
Wenn Sie vermuten, dass Sie oder Ihr Kind an der Krätze leiden, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Wie sich die Krätze genau äußert und was Sie dagegen tun können, werden Sie weiter unten im Text herausfinden.
Inhaltsverzeichnis
- Was genau sind Milben?
- Wie erkenne ich Milbenbisse oder Milbenstiche?
- Symptome: Wie äußern sich Milbenbisse bei Menschen?
- Welche Risiken drohen?
- Ursachen von Milbenbissen & was Sie tun können
- Bei einem Milbenbiss zum Arzt?
- Milbenbisse behandeln mit Hausmitteln
- Rezeptfreie Produkte zur Unterstützung bei Milbenbissen
- Wie kann ich Milben vorbeugen?
- Fazit
Was genau sind Milben?
Zuerst sollten Sie wissen, woran Sie Milbenbisse erkennen, später erfahren Sie mehr über die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Milben sind Parasiten und eng mit den Spinnen verwandt. Im schlimmsten Fall nisten sie sich in Ihre Haut oder die Ihres Kindes ein. Dabei sollten Sie beachten, dass Milbe nicht gleich Milbe ist.
Es gibt verschiedene Arten von Milben und einige können beim Menschen Krankheiten oder Allergien auslösen. Zu unterscheiden sind:
- Milben, die beißen und Blut saugen können.
- Milben, die allergische Reaktionen auslösen.
Sicherlich haben Sie schon einmal von jemandem gehört, dass er oder sie eine Hausstaubmilben Allergie hat. Die Milben müssen dabei nicht direkt auf der Haut sein. Es reicht schon aus, wenn Sie die Milben in der Wohnung haben.
Andere Milben beißen und graben sich je nach Art dagegen unter die Haut. Das klingt nicht nur ekelhaft, sondern ist auch mit extremem Juckreiz verbunden. Unter Umständen kann das sogar Krätze verursachen.
Diese Milben selbst können Sie übrigens auch erkennen – sie sehen aus wie kleine Punkte, die rot, weiß oder schwarz sind. Sie bewegen sich auf der Haut fort.
Die meisten Milben befallen nur selten Menschen. Sie leben eher auf Haustieren, Vögeln aber auch auf manchen Pflanzenarten und Nahrungsmitteln. Milben in Nahrungsmitteln verursachen ebenfalls keine Bisse, können aber allergische Reaktionen hervorrufen.
Info: Genau genommen gehören auch Zecken zu den Milben. Diese sind größer, beißen sich an der Haut fest und saugen Blut. Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen, daher sollte man sie rasch entfernen. Eine Zeckenimpfung ist ebenfalls zu empfehlen.
Wie erkenne ich Milbenbisse oder Milbenstiche?
Wenn Ihre Haut auf den Kontakt mit Milben reagiert, dann handelt es sich dabei immer um Bisse. Milben können nämlich nicht stechen.
Milbenbisse sehen ähnlich aus wie Insektenbisse. Die Haut rötet sich und juckt, es kann zu Schwellungen und Ausschlag kommen.
Wenn Sie herkömmliche Gründe, wie Gelsen- oder Bienenstiche ausschließen können, dann handelt es sich vermutlich um Milben.
Von der Haut abfallende Milben
Reguläre Milbenbisse hinterlassen eine Rötung, die durch den Biss entsteht. Auf der Haut erkennen Sie einen kleinen roten Punkt, ungefähr vergleichbar mit einem Gelsen-Stich.
Die Milben fallen nach dem Biss wieder ab und bleiben nicht auf der Haut.
Unter der Haut bleibende Milben
Die sogenannten Grabmilben – dazu gehören auch die Krätzmilben – bleiben jedoch auf der Haut. Sie fressen sich in die oberste Hautschicht und schaffen dadurch Gänge, in denen sie Eier ablegen.
Wenn Sie den Verdacht haben, das hinter den Symptomen mehr als ein einfacher Milbenbiss steckt, dann können Sie die betroffenen Hautstellen mit einer Lupe untersuchen. Die “Gänge” der Grabmilben sind unter dem Vergrößerungsglas sehr gut zu erkennen.
Die Krankheit hat keine schlimmeren Folgen, der Juckreiz ist aber meistens enorm. Betroffen sind besonders die Hautstellen hinter den Ohren, zwischen den Fingern, Achseln und dem Genitalbereich.
Viele Milbenbisse befinden sich auch an Randstellen der Kleidung – also zum Beispiel am Hosenbund oder an den Ärmeln.
Symptome: Wie äußern sich Milbenbisse bei Menschen?
Meist erkennen Sie Milbenbisse daran, dass ein Juckreiz oder eine Schwellung auftritt. Nach einem Biss von bestimmten Milbenarten kann es auch sein, dass Ihre betroffenen Hautstellen leicht abschuppen.
Der Juckreiz tritt meist verzögert nach dem Biss ein und kann bis zu 14 Tage anhalten.
- Wenn Sie einen Milbenbiss bei sich oder Ihren Kindern entdecken, dann sollte dieser zunächst mit einer Lupe untersucht werden.
- Prüfen Sie, ob es sich um Grabmilben handelt, indem Sie darauf achten, ob Sie kleine Gänge in der Haut entdecken können.
Krätze äußert sich vor allem durch sehr starken Juckreiz. Dieser tritt aber erst ca. 5 Wochen nach dem Milbenbiss auf. Die Milbe hat ihre Eier unter der Haut abgelegt. Wenn die Larven schlüpfen und sich unter der Haut bewegen, verursacht dies intensives Jucken.
Wenn es sich um Krätzmilben handelt, sollten Sie schnell darauf reagieren, um die Symptome - wie eben den starken Juckreiz- abzufangen und die Milben zu beseitigen.
Welche Risiken drohen?
Im Normalfall sind Milbenbisse nicht weiter bedenklich. Der Juckreiz kann unangenehm sein, verheilt aber meist von selbst.
Wenn Sie Milbenbisse haben, sollten Sie Körperkontakt mit anderen vermeiden, da Milben von Mensch zu Mensch übertragbar sind.
Ein Risiko ist, wie erwähnt, die Krätze, die von Krätzmilben übertragen wird. Sie juckt besonders stark und muss unbedingt von einem Arzt untersucht werden. Krätze ist durch Körperkontakt ansteckend.
Ein weiteres Risiko entsteht, wenn Sie an dem Milbenbiss zu stark herumkratzen. Natürlich ist es sehr verlockend, die juckende Stelle zu kratzen, dadurch können aber Entzündungen auf der Haut entstehen. Diese heilen dann viel langsamer ab.
Risiken für Kinder
Kinder können beim Spielen in Gras oder Wald mit Milben in Kontakt kommen. Besonders im Zeitraum von Juli bis Oktober ist das Risiko erhöht.
- Wenn Sie mit Ihrem Kind draußen unterwegs waren, empfiehlt es sich, das Kind zu Hause zu duschen und die Kleidung zu wechseln.
- Im eigenen Garten halten Sie das Gras am besten kurz und lassen gemähte Grasteile nicht lange auf der Wiese liegen.
Dass Kinder an der Krätze erkranken, ist besonders zu vermeiden, da es schwierig wird, ein krankes Kind ohne Körperkontakt zu pflegen. Es besteht also ein erhöhtes Ansteckrisiko für Sie als Eltern oder andere Familienmitglieder.
Risiken für Allergiker
Die bekannteste, von Milben ausgelöste Allergie, ist die Hausstauballergie. Allerdings wird diese nicht von einem Milbenbiss, sondern vom Kot der Milbe ausgelöst.
Hausstaubmilben können nämlich gar nicht beißen. Sie hinterlassen ihren Kot in Ihrer Wohnung. Wenn Staub aufgewirbelt wird, gelangt der Kot über die Luft in die menschlichen Atemwege. Im Falle einer Allergie entstehen dann Allergie-Symptome.
Allergische Reaktionen auf Milbenbisse sind selten, denn die Bisse lösen meist keine Allergien aus.
Ursachen von Milbenbissen & was Sie tun können
Milben vermehren sich tatsächlich nicht durch mangelnde Hygiene – das ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Besonders Hausstaubmilben gibt es in jedem Haushalt.
Bei Milbenverdacht sollten Sie Ihre Kleidung und Textilien in der Wohnung (z.B. Bettdecke und Kissen) häufiger waschen.
- Vor allem das Bett ist ein Milbenherd. Sie können es durch waschbare Bezüge, die Sie regelmäßig wechseln, schützen.
- Auch die Matratze sollte einen speziellen Bezug oder Topper haben, den Sie regelmäßig waschen können.
Decken und Polster sind meist kein Problem, aber eine Matratze können Sie nur sehr schlecht waschen, wodurch sie zu einem guten Zuhause für die Milben werden.
Krätzmilben
Krätzmilben werden von Mensch zu Mensch weitergegeben, wenn längerer Körperkontakt besteht. Ein kurzer Kontakt stellt keine Gefahr dar, da die Milben nicht schnell genug sind.
Wenn ein Familienmitglied die Krätze hat, sollten Sie Körperkontakt so gut es geht vermeiden. Zudem sollten Sie Kleidung mit langen Ärmeln tragen.
Eine Behandlung mit Medikamenten ist meist notwendig. Decken und Kissen sollten Sie während der Behandlung täglich wechseln und heiß waschen.
Bei einem Milbenbiss zum Arzt?
Wenn Juckreiz, Rötung oder Schwellung nicht nachlassen, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, um die Symptome abzuklären.
Falls Sie Krätze vermuten, sollten Sie sich umgehend von Ihrem Hausarzt behandeln lassen.
Im Ernstfall kann der Arzt auch bei herkömmlichen Milbenbissen Salben oder andere Medikamente verschreiben.
Milbenbisse behandeln mit Hausmitteln
Wie Sie jetzt bereits wissen, werden Sie Milbenbisse vor allem bemerken, weil sie so stark jucken. Die Behandlung mit Hausmitteln dient vor allem der Linderung des Juckreizes.
100% reines, unraffiniertes und kaltgepresstes Neemöl. Der Geruch des Öls vertreibt ungewünschte Milben auf der Haut.
Zuerst sollten Sie den Milbenbiss desinfizieren. Dafür eignet sich Wundspray oder Alkohol (Vorsicht bei Kindern). Danach geht es darum, das Jucken zu lindern. Das funktioniert zum Beispiel sehr gut durch Kühlen.
Folgende Hausmittel können Sie unterstützen:
- Neemöl, denn es vertreibt die Milben durch seinen Geruch.
- Kokosöl lindert den Juckreiz, die Milben bleiben aber bestehen und es kann zu erneuten Bissen kommen.
- Teebaumöl wirkt ähnlich wie das Kokosöl. Es lindert ebenfalls den Juckreiz, aber die Milben werden dadurch nicht vertrieben oder abgetötet.
Es gibt auch spezielle Waschmittelzusätze gegen Milben. Diese können Sie verwenden, um Kleidung, Kissen, Decken, Teppiche und andere Gegenstände aus Stoff von Milben zu befreien.
Rezeptfreie Produkte zur Unterstützung bei Milbenbissen
Wenn der Juckreiz nicht so stark ist und Sie eine Behandlung mit Hausmitteln und rezeptfreien Produkten bevorzugen, dann sagen Ihnen vielleicht diese drei Lösungen zu.
Sorion Creme
Eine geeignete Salbe ist “Sorion Creme”. Diese Salbe enthält unter anderem Neem- und Kokosöl, die vor allem den Juckreiz lindern.
Beruhigt den Juckreiz langanhaltend. 100% vegan und frei von Parabenen. Von Dermatest mit “sehr gut” bewertet.
Die Creme klinisch getestet und für Kinder ab 3 Jahren und während der Schwangerschaft unbedenklich.
Manuka Natural
Für die Behandlung von Krätze eignet sich “Manuka Natural”. Das Produkt gibt es als Seife, Creme oder Öl. Es enthält neben Teebaumöl auch wohltuendes Manuka-Öl.
Bei Hautirritationen durch Krätze. Wirkt sofort nach dem Auftragen. Lindert Rötungen und pflegt die Haut.
Manuka wird auch als “Antibiotikum der Natur” bezeichnet und wirkt bei Hautproblemen sehr schnell.
Waschmittel Avantal Con-Ex Konzentrat
Wenn Sie auf der Suche nach einem geeigneten Waschmittelzusatz sind, dann kann ich “Avantal Con-Ex Konzentrat” empfehlen.
Es ist ein hochwirksamer Zusatz, der alle Arten von Milben beseitigt und keinen Eigengeruch in der Wäsche hinterlässt.
Hochwirksam gegen alle Milbenarten. Dermatologisch getestet & geruchlos. Auch für feine und empfindliche Textilien geeignet.
Das Konzentrat ist auf pflanzlicher Basis und deshalb auch für Kinder geeignet.
Wie kann ich Milben vorbeugen?
Wenn die Milbenbisse nicht von selbst heilen können oder sie immer wieder auftreten, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Waschen Sie Ihre Bett- und Kissenbezüge regelmäßig bei hohen Temperaturen, um Milben vorzubeugen.
Sie können Milben vorbeugen, indem Sie zum Beispiel einen Milbensauger verwenden, um Möbelstücke zu befreien. Waschen Sie Bettbezüge, Kissen und Decken regelmäßig.
An Orten wie Bett und Sofa leben vor allem Krätzmilben. Durch häufiges Waschen und verbesserte Hygiene können sich die Milben sich nicht so stark ausbreiten.
Für Allergiker eignen sich Luftreiniger, die den Milbenkot aus der Luft entfernen. Sie können auch UV-Reiniger oder UV-Lampen anwenden, denn Milben sind besonders empfindlich gegenüber UV-Licht.
Mit diesem Bezug schützen Sie sich vor Milben und Hausstaub. Wählen Sie einfach die passende Größe und achten Sie darauf, den Bezug regelmäßig zu waschen.
Um Ihre Matratze zu schützen, eigenen sich sogenannte “Encasings” besonders gut. Encasings sind Bezüge, die Sie einfach auf die Matratze geben. Sie können diese abnehmen und regelmäßig waschen.
Fazit
Milben können beim Menschen eine ganze Reihe von Symptomen hervorrufen. Es gibt Milbenarten, die beißen und Milben, die Allergien auslösen.
- Milbenbisse sind meist unbedenklich, sollten aber behandelt werden, um den Juckreiz zu lindern.
- Die durch Milben ausgelöste Krätze ist besonders unangenehm. In so einem Fall sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Damit Milbenbisse gar nicht erst auftreten, sollten Sie den Milben, die in Textilmöbeln leben, auf jeden Fall vorbeugen.